Das Omen

Kinoplakat Das Omen

Robert und Katherine Thorn sind ein junges, gut situiertes Ehepaar. Robert ist ein hochrangiger amerikanischer Diplomat, seine Frau steht gerade vor der Geburt ihres Kindes. Nach zwei Fehlgeburten hoffen beide, dass das Kind dieses Mal überlebt. Doch als Robert ins Krankenhaus gerufen wird, muss er erfahren, dass auch dieses Kind tot ist. Robert ist am Boden zerstört, aber noch mehr Sorgen macht er sich um Katherine. Als ihm der Priester des Krankenhauses einen neugeborenen Jungen anbietet, dessen Mutter angeblich bei der Geburt gestorben ist, lässt er sich breitschlagen. Katherine ist überglücklich und entwickelt sich zur strahlenden Mutter. Doch als ihr Sohn Damien heranwächst, wird er ihr immer unheimlicher.

Der Film "Das Omen" ist ein Remake des grandiosen Kult-Filmes von 1976, in dem Richard Donner Regie führte, und Gregory Peck und Lee Remick das Ehepaar Thorn spielten. Der Film "Das Omen" beginnt in den Tiefen des Vatikans. Der Papst und seine entsetzte Priesterschaft müssen erfahren, dass es unübersehbare Anzeichen dafür gibt, dass der Anti-Christ geboren wurde. "Aus dem ewigen Meer steigt er empor, stampft Armeen aus dem Boden hervor, es töten die Brüder sich, die Erde wird leer, und die Menschheit existiert nicht mehr." So lautet die uralte Prophezeiung, und es gibt nur eine Möglichkeit, die Welt vor dem drohenden Untergang zu retten: das Kind muss sterben.

Robert Thorn (besorgter Vater: Liev Schreiber, bekannt aus "Der Manchurian Kandidat"), ein hochrangiger amerikanischer Diplomat, der zur Zeit gerade in Rom Dienst tut, weiß nichts von dieser Prophezeiung. Er hat andere Sorgen. Seine Frau Katherine (verängstigte Mutter: Julia Stiles, bekannt aus "Die Bourne Verschwörung") bekommt gerade ein Kind. Nach zwei Fehlgeburten hoffen beide, dass dieses Kind überleben wird. Doch als Robert ins Krankenhaus gerufen wird, erfährt er die Schreckensnachricht: das Kind ist tot! Katherine weiß noch nichts davon, und Robert weiß nicht, wie er es ihr beibringen soll. Da sucht ihn Spiletto, der Priester des Krankenhauses auf, und erklärt ihm, dass er einen neugeborenen Jungen hätte, dessen unglückliche Mutter bei der Geburt gestorben sei. Sie hätte keine Angehörigen, und der Junge würde sowieso zur Adoption freigegeben werden. Also – warum nicht einfach ohne großen Aufwand Katherine das Kind als ihr eigenes zu präsentieren? Robert ist zunächst dagegen, zu groß ist sein Schmerz über den neuerlichen Verlust. Aber dann stimmt er schließlich dem Drängen des Priesters zu, er befürchtet nämlich, dass Katherine eine dritte Fehlgeburt nicht verkraften würde.

Katherine ist überglücklich und innerhalb kürzester Zeit dreht sich bei ihr alles nur noch um den kleinen Damien (überzeugend gruselig: Seamus Davey-Fitzpatrick in seiner ersten Rolle). Dann soll Robert mit dem neuen US-Botschafter für Großbritannien nach London gehen. Doch der Diplomat wird bei einem grauenvollen Unfall getötet, und Robert bekommt den Posten. Katherine ist glücklich, wieder in einem englischsprachigen Land zu sein, und kauft ein riesiges Haus, das sie voller Eifer einrichtet. Inzwischen ist Damien fünf Jahre alt geworden, ein niedlicher kleiner Junge, der allerdings einen üblen Hang dazu hat, seine Mutter zu Tode zu erschrecken. Katherine kann nichts dagegen tun: Sie bekommt allmählich Angst vor ihrem eigenen Sohn! Denn in seiner Gegenwart mehren sich seltsame Zu- und Unfälle. Bei seinem 5. Geburtstag steigt sein Kindermädchen nach einem langen Blickwechsel mit Damien auf das Dach des weitläufigen Landsitzes, legt sich ein Seil um den Hals, ruft: "Ich sterbe für Dich, Damien", und stürzt sich in den Tod. Als Katherine mit Damien und einigen anderen Kindern in den Zoo geht, haben alle Tiere, vor allen Dingen die Affen, offensichtlich panische Angst vor Damien. In jedem Käfig, vor dem er stehen bleibt, fliehen sie kreischend vor ihm. Katherine ist sehr verunsichert, Robert versucht ihr das als Einbildung auszureden. Jeder hält die arme Katherine für ein bisschen hysterisch oder für überarbeitet.

Da kommt ein neues Kindermädchen ins Haus und alles scheint sich zum Guten zu wenden. Mrs. Baylock (grandios schauerlich: Mia Farrow) ist eine nicht mehr ganz junge Frau, sehr liebenswürdig, sehr kinderlieb, die gleich einen Draht zu Damien findet. Einen zu guten Draht vielleicht, denn als Robert eines Abends nach seinem schlafenden Sohn sehen will, wird er von einem riesigen, knurrenden und sabberndem Rottweiler daran gehindert. Robert bleibt entsetzt stehen, da taucht Mrs. Baylock auf, erklärt, dass Damien und sie das arme Tier allein vor dem Haus gefunden hätten, und dass der Hund jetzt der Aufpasser von Damien wäre. Doch Robert besteht darauf, dass das Tier das Haus verlassen muss.

Dann passieren weitere merkwürdige Dinge. Bei allen möglichen und unmöglichen Anlässen taucht ein alter Priester namens Brennan (faszinierend wie immer: Pete Postlewaite, bekannt aus "Der ewige Gärtner") auf, der Robert immer wieder über mysteriöse Vorgänge im Zusammenhang mit seinem Sohn Damien aufklären will, die Robert natürlich nicht glaubt. Und zum anderen meldet sich ein Presse-Fotograf namens Jennings (Klasse wie immer: David Thewlis, bekannt aus "Königreich der Himmel" und als Professor Lupin in "Harry Potter"). Jennings hat sich auf das Fotografieren der Thorns spezialisiert, und war auch bei dem denkwürdigen Selbstmord des Kindermädchens dabei. Er hat auch Vater Brennan bei seinen unangekündigten Besuchen bei Robert geknipst. Und bei der Entwicklung der Fotos hat Jennings etwas Merkwürdiges festgestellt: die letzten Aufnahmen des Kindermädchens vor ihrem Tod zeigen einen seltsamen weißen Strich um ihren Hals, der sich wie eine Henkersschlinge nach oben fortsetzt. Und bei allen Aufnahmen von Vater Brennan scheint ein weißer Lichtstrahl seine Brust zu durchbohren. Robert tut das als ebenfalls als unsinnig ab.
Doch nach einem weiteren Treffen mit Vater Brennan während eines schweren Unwetters, wird der am nächsten Tag tot aufgefunden. Er wollte sich offensichtlich in eine Kirche flüchten, als der Blitz einschlug, eine der lanzenförmigen Verzierungen abbrach, diese herunterfiel und Vater Brennan die Brust durchbohrte. Genauso wie auf Jennings Fotografie. Als die beiden Brennans armselige Behausung durchsuchen, stoßen sie auf die Prophezeiung des Anti-Christen. Beiden wird dabei klar, dass alle Vorhersagen auf Damien passen. Und dass es nur einen gibt, der ihnen genau sagen kann, was es mit dem Anti-Christen auf sich hat und was man gegen ihn tun kann. Während Robert und Jennings diesen Mann namens Bugenhagen (toll wie immer: Michael Gambon, bekannt als Dumbledor in "Harry Potter und der Gefangene von Askaban") in Jerusalem aufsuchen, wird Katherine von ihrem Sohn über die Brüstung der Galerie im ersten Stock geschubst.

Kritik

Ich bin ein großer Fan von Richard Donners Horror-Klassiker "Das Omen" und bin deshalb mit etwas gemischten Gefühlen in das Remake von Regisseur John Moore gegangen. Der erste Film des Iren, "Im Fadenkreuz" mit Gene Hackman und Owen Wilson, hat mir ganz gut gefallen, sein zweiter, ein Remake des Klassikers "Der Flug des Phoenix", allerdings weniger. Doch Moore hat es verstanden, zusammen mit dem Drehbuchautor David Seltzer, ein durchaus eigenständiges und moderneres "Omen" zu drehen. Für alle, die das Original kennen: Die Geschichte ist natürlich gleich geblieben. Das Ehepaar Thorn ist allerdings wesentlich jünger geworden, und die ganze Nebenhandlung mit der Suche der Priester nach den Messern, mit denen man den Anti-Christen töten kann, hat Seltzer praktisch weggelassen. Dafür wurde in dieser Neuverfilmung von "Das Omen" mehr Wert auf den Charakter der Katherine gelegt, auf ihre Entwicklung von der überglücklichen Mutter zur Furcht gepeinigten jungen Frau, die Angst vor dem eigenen Sohn hat. Wobei sie natürlich nicht weiß, dass das gar nicht ihr Sohn ist.

Die Special Effects des Remakes sind natürlich auch wesentlich effektvoller und gruseliger als im Original, schließlich sind inzwischen 30 Jahre technischer Entwicklung vergangen. Allein die Sequenz, in der Vater Brennan ums Leben kommt, ist einfach toll gemacht. Oder bei der Szene, wie Robert und Jennings von den Angst einflößenden Hunden im Friedhof über die Gräber gejagt und schließlich angefallen werden, da kriegt man schon feuchte Hände.
Sensationell ist der kleine Seamus Davey-Fitzpatrick. Wenn der sein "böses Gesicht" aufsetzt, stellen sich einem richtig die Haare auf. Einen Blick hat der Kleine, Wow!

Gedreht wurde übrigens nicht an irgendwelchen Originalschauplätzen, sondern in Prag. Der Vatikan entstand in den Hallen des Schlosses Troja, die Privatgemächer des Papstes wurden in der Bibliothek des Klosters Strahow gedreht. Der britische Landsitz der Thorns entstand in Lednice im neugotischen Chateau Lednice. Im Lednice-Park wurden auch Damiens Geburtstagsparty und der Selbstmord des Kindermädchens gedreht. Die Szene, in der Robert Vater Brennan während des Unwetters zum letzten Mal trifft, entstanden zum einen unter der Karlsbrücke, Prags bekanntestem Wahrzeichen, und Brenanns Tod vor der Kirche fand vor einer privaten Kirche in einem Ort namens Kladbury statt. Das uralte unterirdische Labyrinth, in dem Robert und Jennigs Bugenhagen treffen, wurde in der Prager Burg Vyschrad gedreht.

Wie bei einem echten Horror-Film üblich, gab es auch bei der Entstehung des Films "Das Omen" einige seltsame Vorkommnisse: da zeigte ein Messinstrument plötzlich die Zahl "666" an, die magische Zahl des Tieres; da explodierte plötzlich eine Lampe, deren Scherben nur durch Glück nicht ins Kamerateam fielen; da wurde am 6. Oktober das ganze Team plötzlich durch eine unerklärliche Lebensmittelvergiftung matt gesetzt, um nur ein paar zu nennen. Aber ansonsten ging ja alles gut.

Fazit
Der Film "Das Omen" ist ein gelungenes Remake des Klassikers von Richard Donner. Es hat mehr Action, mehr Special Effects, mehr Schock-Elemente, und klasse Schauspieler. Aber, das muss ich leider sagen, das Original hat trotz allem einfach mehr Flair. Trotzdem Sehenswert.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Alternativtitel: The Omen • Das Omen – 666
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 110
Genre: Horror
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 06.06.2006
Heimkino: 15.01.2007

Regie: John Moore
Drehbuch: David Seltzer

Schauspieler: Liev Schreiber (Robert Thorn) • Giovanni Lombardo Radice (Vater Spiletto) • Julia Stiles (Katherine Thorn) • Rafael Sallas (Rome Embassy Marine) • Marshall Cupp (Steven Haines) • Martin Hindy (Fahrer) • Seamus Davey-Fitzpatrick (Damien) • Amy Huck (Nanny) • Vince Valitutti (Fotograf) • David Thewlis (Keith Jennings) • Klara Low (Mutter) • Laurie Tallack (Reporterin) • MyAnna Buring (Reporterin) • Mia Farrow (Mrs. Baylock)

Produktion: John Moore • Glenn Williamson
Szenenbild: Patrick Lumb
Kostümbild: George L. Little
Maskenbild: Fiona Connon • Barbara Kichi • Gabriela Polakova • Stephen Rose
Kamera: Jonathan Sela
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Dan Zimmerman

Anzeige

Kinoplakat Das Omen Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
06.06.06
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.