Eine Komödie mit Rapper Ice Cube als Galan und Kinderversteher. Um das Herz seiner Traumfrau zu gewinnen, fährt er deren Kids 300 Meilen durch die Gegend. Die unternehmen alles, um die Fahrt zu sabotieren.

Während der ehemalige Kinderkanal, der mittlerweile KiKa heißt, auf Gewaltverzicht setzt, greifen Filme wie "In 80 Tagen um die Welt" in die Vollen. "Sind wir schon da?" trägt diesem brachialen Humor nicht nur Rechnung, sondern treibt ihn auf die Spitze. Die Grundlage bildet ein simples Drehbuch: Der kinderfeindliche Nick Persons (Ice Cube) will das Herz der attraktiven Suzanne Kingston (Nia Long) erobern. Den Weg dahin versperren ihre Kinder Lindsey und Kevin, die jeden Bewerber in die Flucht schlagen, insofern er sich dem Haus der Mutter nähert. Nick zieht zunächst ebenfalls den Schwanz ein, macht dann aber doch einen weiteren Anlauf. Die Angebetete braucht jemanden, der ihre Kinder zum aktuellen Arbeitseinsatz nachschickt. Klingt einfach, doch das ist es keinesfalls, denn die zwei Satansbraten sabotieren nach Lebenskräften. Wegen ihnen wird das Flugzeug verpasst, der Zug fährt ohne den Möchtegern Ersatzvater ab. Am Ende bleibt dem Trio nichts anderes übrig, als sich in Nicks nigelnagelneues Auto zu setzen und die 300 Meilen zu fahren. Das ist ähnlich komisch geraten wie in der Komödie "Familie Johnson geht auf Reisen", in der sich Cedric The Entertainer als geplagter Vater abmüht. Der kämpft sich gemeinsam mit Ice Cube auch durch "Barbershop" und "Barbershop 2".

Kritik

Die Reise wird zum Höllentrip. Entweder die Kids erbrechen oder fahren den Wagen zu Schrott. Nick kämpft gegen ein durchgeknalltes Reh, muss einen Zug auf einem Pferd verfolgen oder sich dem Vorwurf des Kidnappings erwehren. Sind alle Mittel ausgeschöpft, explodiert das Auto. Doch statt die Terrorkids verdientermaßen in der Wildnis auszusetzen, gewinnen die Plagegeister Nicks Herz. Und - wie sollte es anders sein - finden auch die Bälger gefallen an Ice Cube. Die Wendung zum Guten ist schnell gefunden: Nicks Vater ließ die Familie ebenfalls im Stich; er weiß also, welche Krise die Kids gerade durchleben. Bei derartigen Gemeinsamkeiten, muss man sich am Ende zwangsläufig ganz doll lieb haben. Das beweisen die Drei, indem Nick sie ins Bett bringt und ihnen seine geschmacklosen Halsketten schenkt. Dadurch schmilzt auch das Herz der spröden Mutter, denn damit ist Nicks Brutpflegetriebe mehr als bewiesen.

Ernsthafte Probleme bestehen nicht nur in der unglaubwürdigen Handlung und den altklugen Dialogen der Kids, sondern vor allem darin, dass eine zusammenhanglose Szene auf die vorhergehende folgt, wobei jede neue Episode noch brutaler und vermeintlich witziger ausfällt. Weshalb Rapper Ice Cube ausgerechnet als Kinderversteher sein Glück versucht, bleibt unklar. Er beweist erneut "Hart am Limit" zu arbeiten, stellt aber kaum ernstzunehmendes schauspielerisches Talent unter Beweis. Die restlichen erwachsenen Darsteller agieren, zu überzogen, um lustig zu sein.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 10 %

Anzeige

Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Sony Pictures